In der vergangenen Woche gaben die Rohölpreise an ICE und NYMEX wieder deutlich nach. Dabei verzeichneten Brent und WTI zeitweise den niedrigsten Stand seit Oktober. Es gibt kaum Anzeichen, dass damit der Boden erreicht sein könnte.
Dies liegt einerseits daran, dass die Monatsberichte der US-Energiebehörde EIA und der Internationalen Energieagentur IEA erneut die Sorgen bezüglich eines Überangebots untermauerten, während der Markt zunehmend auf eine baldige Einigung auf einen Friedensplan für die Ukraine setzte. Andrerseits beinhaltet der Ölpreis nach wie vor eine geopolitische Risikoprämie, steht doch eine Einigung in der Ukraine-Frage nach wie vor aus. So bleibt auch abzuwarten, wie die Märkte auf die jüngsten Drohnenangriffe der Ukraine auf russische Energieinfrastruktur reagieren werden. Auch die Spannungen zwischen Venezuela und den USA lassen die geopolitischen Risiken nicht ganz in Vergessenheit geraten und schüren Ängste vor Lieferengpässen. Analysten sehen die geopolitischen Risiken derzeit als Faktor, der stärkere Preisrückgänge verhindert. Die Sorgen über ein Überangebot dominieren allerdings, und sofern sich die geopolitischen Risiken nicht deutlich verschärfen, könnte der WTI-Preis Anfang nächsten Jahres unter 55 US-Dollar fallen, so die Einschätzung einiger Experten.
